Anekdote im Werk: Fujiwara no Teishi erhält unbeschriebene Papiere, weiß aber nicht, was sie damit tun soll. Sei Shōnagon schlägt vor, die Papiere als Kopfkissen (makura) zu verwenden, bekommt daraufhin die Papiere geschenkt und nutzt diese, um ihr Werk niederzuschreiben.
Wahrscheinlich nicht die wörtliche Übersetzung von makura, sondern Metapher für private Aufschriebe, die man evtl. unter dem Kopfkissen aufbewahrte
Veröffentlichung
Ca. 1000 n. Chr.
Veröffentlichung durch Minamoto no Tsunefusa nach dem Fund eines Teils des Textes
Sei Shōnagon war gegen die Veröffentlichung, das Original ist verloren
Sprache und Stil
Sprache: Japanisch, onnade
Schwankt zwischen elegantem und burschikosem Schreibstil
Vermeidet unnötige Ausschmückungen, verwendet oft die Suspensiv-Form (て) für das finale Prädikat
Häufige Ellipsen (z.B. 夏は夜)
Aufbau
Nikkiteki Shōdan (日記的章段): Tagebuchartige Einträge, Erinnerungen und Erlebnisse am Hof
Zuisōteki Shōdan (随想的章段): Essayartige Einträge mit Gedanken über Menschen und Natur
Ruijūteki Shōdan (類聚的章段): Listenartige Aufzählungen, lyrisch geschmückt mit utakotoba (歌詞)
Inhalt
Stoff: Sei Shōnagon Zeit am Hof
Sammlung von Gedankengängen, Naturbeobachtungen, Anekdoten und Aufzählungen
Politische Ereignisse werden kaum thematisiert
Freundschaft der Erzählerin zu Fujiwara no Teishi
Kontrast zwischen Hofleben und Naturerlebnissen
Widersprüchlichkeit des Charakters der Erzählerin durch ihre ungehemmte Ehrlichkeit
Motive
Hauptmotiv: okashi (をかし): „reizvoll, elegant, ästhetisch anspruchsvoll“ – intellektueller Reiz, im Gegensatz zu aware (emotionaler Reiz).