- Titel bezieht sich auf die Hütte -> hō (im Quadrat) + jō (3,3m)
- Autobiografisch geprägt
Veröffentlichung
vollendet 1212 (wurde nach seinem Tod in der Hütte gefunden)
Hintergrund: späte Heian-Zeit war geprägt von politischen Konflikten (z.B. Genpei-Krieg), der Errichtung des bakufu und Katastrophen (z.B. Erdbeben, Feuersbrünste, Hungersnöte, Raub & Vandalismus) => unruhige Zeiten gelten als Beweis für mappō (es herrschte Endzeitstimmung
-> Hinwendung zur Erlösung -> Aufschwung des Amida-Buddhismus (Aufsagen des nenbutsu reichte für das Eintreten ins Paradis) und der Jōdō-shū „Schule des reinen Landes“)
Genre
zuihitsu, es unterscheidet sich jedoch deutlich von anderen zuihitsu -> klare zusammenhängende Struktur
-> im Titel kommt 記 ki vor, was ein eigenes Genre ist! („Bericht/Aufzeichnungen“; kam aus China und hat einen stärkeren roten Faden als zuihitsu)
-> ist außerdem ein Beispiel für inja bungaku 隠者文学 (Eremitenliteratur)
Aufbau und Stil
Das Werk kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
- Teil: die Unbeständigkeit des Seins, Ausmaß des Leidens, mujō
- Teil: das Leben in der Hütte, Glück
- Teil: Vorbereitung auf Nirvana
wakan konkōbun
Kamo no Chōmei folgte neuen poetischen Standards der Ästhetik:
yūgen „mysteriös/tief“ -> „das geheimnisvolle Schöne“. „die traurige Schönheit des menschlichen Leidens im Kontext eines mysteriösen, grausamen Universums“
andere Ideale aus dieser Zeit: wabi „geschmackvolle Einfachheit“, „Schönheit des Unperfekten, Asymmetrischen und Unregelmäßigen“ + sabi „Schönheit der Gebrauchsspuren“
Motive, Topos
Leben als Eremit und Abwendung von der Welt; Schaum auf dem Wasser (Vergänglichkeit)
Thema & Geistiger Inhalt
mujō 無常, mappō 末法, tariki 他力, jiriki 自力
-> zentrale Aussage ist, dass das irdische Leben von Leid erfüllt ist und man den Weg des Buddha einschlagen soll
-> zentrales Paradox ist, dass man dafür von allen irdischen Dingen ablassen soll, doch Kamo no Chōmei ist seine Hütte sehr ans Herz gewachsen
Rezeption
Der erste Satz, der den Grundgedanken des mujō ausdrückt, ist sehr bedeutend:
„Die Strömung des fließenden Flusses ist zwar ununterbrochen, sein Wasser jedoch nicht das ursprüngliche. Der Schaum, der auf stagnierenden Stellen des Flusses herumschwimmt, bald schwindet er, bald bildet er sich wieder, besteht jedoch nicht auf die Dauer.“