shishōsetsu / watakushi shōsetsu 私小説
- nach Hijia-Kirschnereit setzt sich Lesung shi durch, da es nicht um das „Ich“ (watakushi), sondern um private, intime Bekenntnisse geht
- spezifisch japanische Ausprägung des Naturalismus als autobiographische Erzählung mit stark bekenntnishaften Zügen
- bekenntnishafter Zug: es wird absolute Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit gefordert
- Verschiebung des Fokus von absoluter Objektivität hin zu absoluter Aufrichtigkeit
- führte sogar dazu, dass manche Autoren den Anspruch entwickelten, dass sie alles über das sie schreiben wollten auch selbst erlebt haben sollten
-> einige Autoren setzten sich bewusst Ausnahmesituationen aus, um später wahrheitsgetreu darüber schreiben zu können
shishōsetsu:
fiktionale Erzählprosa mit autobiographischem Hintergrund, jedoch Diskrepanz
zwischen Protagonist und Autor (Autor muss nicht Protagonist sein); thematisch stehen Bekenntnisse
menschlicher Abgründe oder tiefgreifende Offenbarungen im Vordergrund
jiden shōsetsu:
Autobiographie; Autor, Erzählfigur und Protagonist bilden eine Einheit; Fokus liegt
insgesamt auf dem Leben des Autors, nicht zwangsläufig auf tiefgreifenden psychologischen
Offenbarungen